Frank Stöckel - Bilder, Werke und Fotografie

Frank Stöckel

Hintergrundinformationen zu Frank Stöckel

Einführung

Die Landschaft seiner norddeutschen Heimat zwischen Kiel und Lübeck empfand der Fotodesigner Frank Stöckel immer schon als etwas Körperliches, Lebendiges, geradezu Atmendes. Seine intensive Bindung an diese Gegend hat er nie verloren. Auch wenn er in Hamburg mit redaktioneller Arbeit und angewandten Projekten sein Geld verdiente, widmete er seine immer mehr in den Vordergrund tretenden (im eigentlichen Sinn des Wortes) „freien“ Arbeiten der Natur und ihrer Magie. So erzählt eine seiner zweifellos packendsten Serien von seltenem weißen Rotwild. Die Begegnung mit dieser wundersamen Rasse, die bereits im 18. Jahrhundert als Glück stiftendes „Mitbringsel“ ungarischer Adelshäuser an die großen Höfe Westeuropas kam, versetzt den Betrachter scheinbar in eine Welt der Mythen und Fabelwesen. Das Weiß als Farbe des Reinen und Unschuldigen, des Unbefleckten und Heiligen lässt die friedlichen Tiere als Verwandte der mythischen Einhörner erscheinen, die sich schon in den paradiesischen Gärten des Spätmittelalters tummelten und dort die Gesellschaft von Jungfrauen suchten. In Frank Stöckels Bildern aus dem Naturpark Eekholt wird etwas von diesen imaginären heiligen Hainen lebendig - mitten in Deutschland. Und nicht nur das, bei dem, was Stöckel uns präsentiert, handelt es sich auch noch um Fotografien. Nicht um Miniaturen aus der Epoche des Minnesangs, nicht um Aquarelle der Romantik, nein, um Fotos, die das Magische verstärken, indem sie (in diesem Falle zu Recht) Authentizität behaupten.Bravourös meistert der Fotokünstler die Gratwanderung zwischen Geheimnis und Kitsch, indem er sich für strenge Grafik und Reduktion entscheidet, den Aufnahmen dadurch das Liebliche nimmt und dem weißen Wild seine Unmittelbarkeit lässt. Er vertraut auf die Wirkung seines Motivs, ganz so, wie der Adel, der die seltenen Tiere schon lange vor der Erfindung der Fotografie in den Parks seiner Schlösser hielt. Zur ästhetischen Erbauung und sicher auch, um bei der aristokratischen Gesellschaft Eindruck zu schinden.Die Faszination ist seither ungebrochen, Frank Stöckel gelingt es jedoch, ihr eine neue formale Wendung zu geben.

Vita

1959geboren in Eutin, Deutschland
1980 – 1985Studium Sozialpädagogik; Jugendarbeit und Erwachsenenbildung in Braunschweig; Teilnahme an verschiedenen Kunst- und Fotoseminaren u. a. bei Ute Walter
1985 – 1990 Ausbildung für Fotografie und Assistenzzeit in Hamburg
seit 1990selbstständig mit eigenem Studio in Hamburg; Werbung und redaktionelle Fotografie
seit 1999Mitglied im Bund Freischaffender Foto-Designer e. V. (BFF)

Ausstellungen

2003„Weiße Hirsche“ Ausstellung in der Design-Galerie Lumisol in München
„Produkt Kreise“ und „Produkt Wald“, Ausstellung in der Galerie GoLab in Berlin
1987Freie Arbeiten in Ergänzung eines Theaterprojekts an der Hamburger Kampnagelfabrik
1978Landschaften, Naturbilder aus der Heimat Schleswig Holstein; Eutin
2010Augenmerk Erde, Umweltfotofestival Horizonte, Zingst, Deutschland
2008 Aufgetischt! Fotografische Inszenierung des Genusses, Galerie Kulturreich, im Rahmen der Phototriennale Hamburg, Deutschland
2007 Hommage to Irwing Penn, Aplanat Galerie Hamburg, Deutschland
2005 Teilnahme an der Benefitzversteigerung BEAT IT 3 des „Freundeskreises Jugend hilft Jugend“ im Rahmen der 3.Triennale der Photografie in Hamburg
Ausstellung der Galerie Grauwert „ Woher kommst Du – wohin gehst Du“im Rahmen der 3.Triennale der Photografie in Hamburg
2003Verschiedene Serien in einer Gemeinschaftsausstellung im Schloss Eutin
2000Auszeichung für das Plakat zum Buch „Neugierig 2: Das Buch über Graphik- und Kommunikationsdesign“ als eines der „100 besten Plakate“