Mia Florentine Weiss - Bilder, Werke und Fotografie

Mia Florentine Weiss

Hintergrundinformationen zu Mia Florentine Weiss

Einführung

Die international renommierte Künstlerin Mia Florentine Weiss hat schon an vielen Orten der Welt ihr konzeptionelles Signet hinterlassen. Ihr eigens kreierter Schriftzug Love stand bereits groß und exponiert vor dem Brandenburger Tor in Berlin, aber auch in Washington und an vielen anderen bedeutenden Plätzen der Welt war er zu sehen. Die Künstlerin versteht es, durch konzeptionelle Interventionen enorme Wirkungen zu erzielen. So auch in ihrem neuesten Werk. Starke Gefühle ziehen sich an, und so nimmt die Künstlerin einen äußerst populären Ort in den Fokus, dessen assoziiertes Gefühlsspektrum durchaus einmalig sein dürfte: Hollywood. In einem 3-D-Rahmen angelegt, wird ihre Kombination aus Bild und signifikanten Schriftzug zu einem narrativen Spiel. Der Schriftzug Love hat es nämlich in sich: Dreht man ihn um180 Grad, verwandelt er sich in einen ebenso starken Gefühlsausdruck, der jedoch genau das Gegenteil von Liebe meint: Hate. Man nennt diese besondere typografische Kippfigur auch Ambigram. Hollywood als kinematographische Traumfabrik dürfte bestens geeignet sein für solch eine gewagte künstlerische Inszenierung. So sehen wir von hinten das alte Wahrzeichen der Kalifornischen Superlative, vor das die Künstlerin ihren doppelsinnigen Schriftzug platziert hat. Die Aussage ist eindeutig und mehrdeutig zugleich.
Die Aufnahme, die im Werk zusammen mit dem Ambigramm eine faszinierende Beziehung eingeht, entstand in einer gewagten Aktion. Die Künstlerin stieg auf das H des legendären Hollywood Schriftzuges, um dort als Engel über der Stadt der Engel zu posieren. Hell leuchten ihre Flügel in der Nacht über der schlafenden und doch stets dynamischen Metropole. Somit verbindet sie in ihrer Performance als Engel zwei Gegensätze, ganz im Sinne von Rilke, der die Gegensätzlichkeiten, die jedem Engel innewohnen, prägnant formulierte.

Ambigramme haben eine lange und interessante Geschichte. Schon im römischen Pompeji fand man Variationen dieser besonderen Schriftverwendung. Im Jahr 1893 wurde das grafische Ambigramm als Kunstform ins Leben gerufen durch den amerikanischen Künstler und Schriftsteller Peter Newell. In der Folge griffen immer wieder bekannte Künstler und auch Schriftsteller diese Form der Darstellung auf.

Mia Florentine Weiss befasst sich in ihren Arbeiten mit den Extremen der menschlichen Gefühle. Ihr LOVE HATE Ambigramm war ein wichtiger Bestandteil des Faust Festivals in München im Jahr 2017, da es die beiden wichtigsten Emotionen in Goethes Faust aufgreift und zugleich ein aussagekräftiges Zeichen zum 100. Jahr des Endes des ersten Weltkrieges war. Aber auch darüber hinaus greift die Künstlerin immer wieder schwierige, emotional geladene Themen auf und sorgt für Aufsehen. Migration in Europa und über die Grenzen der Kontinente hinweg ist ihr ein wichtiges Anliegen, das sie mehrfach eindrucksvoll inszenierte. Ihre Arbeiten haben eine große repräsentative Wirkung und werden oft im Kontext staatlicher Institutionen ausgestellt.